Dirk Bartels im Interview
Hallo Dirk Bartels,
vielen Dank, dass du dich für ein Interview bereit erklärt hast.
Wir sind ständig auf der Suche nach Persönlichkeiten und da wurden wir auf dich aufmerksam.
Bedeutung von RSD = Regionalverkehre Start Deutschland GmbH
1. Können Sie sich bitte bei unseren LeserInnen vorstellen?
Mein Name ist Dirk Bartels, ich bin 59 Jahre alt und seit mehr als 30 Jahren in der ÖPNV/SPNV Branche aktiv. Aktuell bin ich Vorsitzender der Regionalverkehre Start Deutschland GmbH.
2. Wie wurden Sie zum Geschäftsführer der Regionalverkehre Start Deutschland GmbH?
Die DB Regio AG hat im Jahr 2019 für ihre 100-prozentige Tochter Regionalverkehre Start Deutschland GmbH einen neuen Vorsitzenden der Geschäftsführung gesucht. Den Ansatz eines freien Start Up Unternehmens in einem Konzern fand ich so spannend, dass wir sehr schnell zusammengekommen sind und ich daraufhin im Oktober 2019 die Position angenommen habe.
3. Wieso hat die DB Regio das Unternehmen RSD gegründet?
Die DB Regio AG hat viele Netze an Wettbewerbern verloren und daraufhin festgestellt, dass die Wettbewerber anders agieren als die Regio. Aus diesem Grund hat man sich 2016 dazu entschieden, ein Unternehmen, die Start, zu gründen, welches genauso wie ein Wettbewerber in Ausschreibungen gehen soll. Um dies zu ermöglichen, wurde Start das Recht eingeräumt, auf die Konzernangebote ebenso zugreifen zu können wie auf die Angebote des freien Marktes. Im Grunde kann man sagen, Start kann sich das Beste aus zwei Welten aussuchen. Der Erfolg bestätigt die damalige Entscheidung.
4. Warum darf nicht darüber geworben werden, dass die RSD ein Teil der Deutschen Bahn AG ist?
Ein solches Werbeverbot gibt es nicht! Wir verheimlichen nicht, dass wir eine 100-prozentige Tochter der DB Regio AG sind, weil es dafür auch keinerlei Grund gibt.
5. Ist es in ferner Zukunft möglich, dass die DB Regio allgemein in „RSD“ umgewandelt wird?
Nein, das wird nicht passieren. Der Auftrag von Start ist es, auf Wettbewerbernetze zu bieten und die Regionen der DB Regio AG, verteidigen ihre Bestandsnetze. Durch diese Regelung gibt es ein Miteinander und keine interne Konkurrenz.
6. Welche Ausschreibungen sind für Ihr Unternehmen in naher Zukunft anvisiert?
Zu Ausschreibungen äußern wir uns nicht in der Öffentlichkeit, genauso wie es auch Wettbewerber nicht machen. Start hat aber einen klaren Wachstumsplan.
7. Welche Hobbys haben Sie und wie wirken sich diese auf Ihre Arbeit aus?
Neben meiner Familie mit zwei Töchtern und einer englischen und einer französischen Bulldogge, bin ich ein sehr sportinteressierter Mensch, der gern aktiv Rad fährt. Bei den Spaziergängen mit den Hunden und während des Sports, kann ich nicht nur hervorragend abschalten, sondern habe auch immer wieder gute Ideen zu tagesaktuellen und strategischen Fragestellungen.
8. Was macht Ihnen am meisten Spaß an Ihrer Tätigkeit als Geschäftsführer?
Bei Start gibt es keine Hierarchien und alle arbeiten auf Augenhöhe. Dies schafft eine besondere und kreative Unternehmenskultur. Darauf aufbauend kann ich bei Start gestalten und etwas zur Verkehrswende sowie dem Klimaschutz beitragen, somit leiste ich einen sinnvollen Beitrag durch meine Arbeit zu den drängendsten Themen unserer Zeit. Das bereitet mir richtig Spaß!
9. Was war das Unangenehmste, das Sie als Geschäftsführer machen mussten?
Bei Start gab es das noch nicht. In der Vergangenheit zählt sicher der Verlust von Netzen zu den unangenehmsten Dingen in meinem Berufsleben, was jedoch Gott sei Dank nicht so häufig vorgekommen ist.
10. Welche Zug-Baureihe und welches Streckennetz fasziniert sie am meisten bei der Bahn?
Da gibt es gar nicht die eine Baureihe, da ich im Regionalverkehr sehr unterschiedliche Anforderungen an die Fahrzeuge habe und somit die Baureihe immer zu den Rahmenbedingungen passen muss. Meine Lieblingsbaureihe gibt es aber leider noch nicht, denn das wäre der IDEENZUG von DB Regio, der das Fahrgasterlebnis auf ein ganz neues Niveau heben würde
11. Haben Sie eine Lieblingsbaureihe und was ist Ihre Lieblingsstrecke?
Ich bin ein bekennender Fan des ICE für Fernreisen, weil ich ihn bequem und entspannend finde und man im Gegensatz zum Auto, die Reisezeit auch noch sinnvoll nutzen kann. Meine Lieblingsstrecke ist die von Braunschweig nach Frankfurt am Main, weil ich zum einen dort arbeite und zum anderen die Landschaft vielseitig und schön ist.
Vielen Dank für das Interview.
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