Umut Kurmus: Vom Bankkaufmann zum Wagenmeister
Hallo Umut,
vielen Dank, dass Du dich für ein Interview bereit erklärt hast. Wir sind ständig auf der Suche nach spannenden Persönlichkeiten und da wurden wir auf Dich aufmerksam.
Kannst du dich bitte für die Leser vorstellen?
Servus Leute, ich bin der Umut – 33 Lenze jung und stolzer Bayer! Wenn ich nicht gerade arbeiten muss, verbringe ich meine Zeit am liebsten mit meiner Familie.
Ich bin auch noch als Retter in der Not unterwegs. Als Rettungssanitäter bin ich ehrenamtlich im Rettungsdienst tätig und sorge dafür, dass Bayerns Bevölkerung sicher und gesund bleibt. Und wenn ich mal nicht gerade im Einsatz bin, genieße ich gerne Gesellschaft meiner Familie und Freunde.
Was ist das Beste an deinem Job als Wagenmeister?
Ich hab‘ schon so einige Jobs in meinem Leben durchprobiert. Angefangen hat alles mit meiner Ausbildung zum Bankkaufmann – da war ich noch einigermaßen vernünftig. Aber dann bin ich irgendwie auf die Idee gekommen, Gießereimechaniker zu werden. Ja, ich weiß, klingt verrückt, aber was soll man machen, wenn man jung und unentschlossen ist?
Naja, jedenfalls hab‘ ich mich dann später dazu entschieden, meinen Meister in Metall zu machen. Und weil ich gerne auch mal rausgehe und frische Luft schnuppere, bin ich schließlich zum Wagenmeister bei der Bahn gekommen. Angefangen hab‘ ich als RB – das ist der Rangierbegleiter – und dann hab‘ ich mich zum WGM weitergebildet.
Das Schöne am Job als Wagenmeister ist, dass man nicht nur im Büro sitzt, sondern auch bei Wind und Wetter draußen sein darf. Ich arbeite jetzt bei der EVB und da darf ich sogar noch rangieren, komme viel rum und bin nicht nur an einen bestimmten Ort gebunden. Bei meinem früheren Arbeitgeber, der DB-Cargo, war das anders. Da waren die Aufgaben ganz klar getrennt zwischen RB und WGM.
Aber was soll ich sagen, ich bin immer noch dabei und ich liebe es, Teil der Bahnfamilie zu sein. Auch wenn ich manchmal denke, dass ich eigentlich Banker hätte werden sollen – die haben immerhin warme Büros
Welches war das Lustigste oder seltsamste Ereignis, das dir während deiner Arbeit passiert ist?
Ich hab‘ schon so einige lustige oder kopfschüttelnde Ereignisse erlebt – und ich hoffe, da kommen noch viele dazu! Aber das seltsamste Erlebnis hatte ich in Ingolstadt bei einem Audi Zug.
Ich war gerade dabei, meine WU zu machen – das steht für Wagenuntersuchung, für alle Nicht-Bahnleute – und auf der zweiten Ebene fand ich drei Autos mit laufendem Motor. Ja, ihr habt richtig gehört, drei Autos mitten im Zug mit laufendem Motor! Ich konnte kaum glauben, was ich da sah.
Naja, bei der Bahn erlebt man eben immer wieder Überraschungen. Ich bin gespannt, was als nächstes kommt.
Was rätst du jemandem, der in diesem Beruf als Wagenmeister arbeiten möchte?
Als Wagenmeister bei der Bahn ist man wirklich gefordert. Manchmal muss man körperlich hart arbeiten, sei es beim Vermessen der Wagen oder draußen bei Regen, Schnee oder Sonnenschein. Aber das gehört einfach dazu und ist Teil des Jobs.
Das Schöne an meinem Beruf ist, dass ich eine Menge Verantwortung trage und immer gewissenhaft sein muss. Ich achte auf jedes Detail und suche nach Fehlern, um sie zu beheben. Und mit der Zeit bekommt man wirklich ein gutes Auge dafür.
Ich denke, dass die wichtigste Eigenschaft eines Wagenmeisters seine natürliche Neugierde ist. Wir sind immer auf der Suche nach dem nächsten Problem, dem nächsten Defekt, dem nächsten Rätsel, das es zu lösen gilt.
Und um es in einfachen Worten zu sagen: Ich bin der TÜV-Prüfer für Züge. Also wenn ihr das nächste Mal einen Zug vorbeifahren seht, denkt daran – da war ein Wagenmeister drin, der hart arbeitet, um sicherzustellen, dass alles einwandfrei läuft.
Wo siehst du dich in 10 Jahren?
Ich träume davon, in 10 Jahren als Millionär auf meiner eigenen kleinen Insel zu leben. Ich werde den ganzen Tag am Strand liegen, Kokosnüsse schlürfen und mich von meinen Dienern umsorgen lassen – ach, das wäre ein Leben!
Aber im Ernst, ich habe mir vorgenommen, in ein paar Jahren eine leitende Position anzustreben. Nicht nur, um mehr Geld zu verdienen, sondern auch, um meine Führungsqualitäten unter Beweis zu stellen und meine Karriere voranzutreiben.
Vielen Dank für das Interview!
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