Fahrdienstleiterin Svenja im Interview
Hallo Svenja,
vielen Dank, dass Du dich für ein Interview bereit erklärt hast. Wir sind ständig auf der Suche nach spannenden Persönlichkeiten und da wurden wir auf Dich aufmerksam.
Kannst du dich bitte für die Leser vorstellen?
Natürlich, ich bin Svenja, 26 Jahre alt, und arbeite als Fahrdienstleiterin auf einem Spurplanstellwerk. Ich habe meine umfassende Ausbildung bei der DB Netz AG absolviert und durfte dadurch verschiedene Bereiche wie Wagenprüfung, Bremsprobenberechtigung und die Rangierbegleitung kennenlernen.
Wie bist du zum Job gekommen?
Das ist eine witzige Geschichte. Eigentlich kam ich aufgrund meines Vaters dazu! 😄 Vorher war ich als zahnmedizinische Fachangestellte tätig. Mein Vater, der mich gut kennt, schlug vor, es bei der Bahn als Fahrdienstleiterin zu probieren. Er meinte, dass ich dorthin gehöre. Mein Großvater war Lokführer und mein Vater selbst wollte immer zur Bahn. Anfangs war ich skeptisch, aber ich habe mich informiert, eine Bewerbung geschrieben und wurde überraschenderweise schnell aufgenommen. Jetzt liebe ich meinen Beruf und bin seit einigen Jahren die erste Frau auf meinem Stellwerk.
Welches war das lustigste oder seltsamste Ereignis, das dir während deiner Arbeit passiert ist?
Definitiv die Anfangszeit, als sämtliche Kollegen bei der Bahn (Lokführer, benachbarte Fahrdienstleiter, Techniker usw.) überrascht und gleichzeitig erfreut waren, eine freundliche weibliche Stimme am Telefon zu hören, die sich als Fahrdienstleiterin meldet.
Welche Hobbys hast du und wie wirken sie sich auf deine Arbeit aus?
Ich liebe Make-up und schminke gerne, sei es mich selbst oder andere. Nebenbei bin ich eine Hobby-Bäckerin und kreiere gerne große Torten für verschiedene Anlässe. Meine Kollegen lieben meine Kreationen. Einmal durfte ich sogar die Hochzeitstorte für jemanden backen und da ich an Tagen frei habe, an denen andere arbeiten, beeinflussen meine Hobbys meine Arbeit nicht.
Wie viel verdient man als Fahrdienstleiterin?
Verdienst ist sehr gut. Das Gehalt variiert aber je nach Schichtzulagen, Endgeldgruppe, Stufe und Modell. Im Internet findet man alle relevanten Informationen, einfach googeln 😊
Welche Fähigkeiten sind für diese Arbeit am wichtigsten?
Verantwortungsbewusstsein, Multitasking-Fähigkeit, Stressresistenz und schnelle Auffassungsgabe sind einige der wichtigen Fähigkeiten.
Was macht dir in deinem Job am meisten Spaß?
Besonders gefällt mir, dass ich sozusagen mein eigener Chef bin. Ich kann Entscheidungen treffen und die Gespräche mit Lokführern und anderen Fahrdienstleitern bereiten mir große Freude. Es ist auch sehr befriedigend, nach erfolgreicher Arbeit den Zug vorbeirasen zu sehen und zu wissen, dass ich hunderte Menschen sicher weitergeleitet habe.
Wo siehst du dich in 10 Jahren?
Ich sehe meine berufliche Zukunft definitiv weiterhin bei der Bahn. Möglicherweise werde ich nicht mehr als Fahrdienstleiterin arbeiten, wenn die Familienplanung ansteht. Es gibt noch andere interessante Bereiche, die mich ansprechen, aber das ist noch in der Planungsphase.
Was würdest du jemandem raten, der diesen Beruf ergreifen möchte?
Falls du die Möglichkeit hast, probiere den Beruf unbedingt aus. Es ist erstaunlich, wie viele Menschen nicht wissen, was ein Fahrdienstleiter macht. Ich hatte anfangs auch ein falsches Bild davon. Unterschätze den Job nicht, nimm ihn ernst und gib von Anfang an dein Bestes, egal ob du direkt einsteigst oder eine Ausbildung machst.
Vielen Dank für das Interview!
Für mehr spannende Interviews aus dem Kosmos der Eisenbahn.
Hier klicken
Bei Fragen oder Bemängelung bitte eine Mail an: info@dereisenbahner.net